//
du liest...

Allgemein

Florida 2017 – Tag 4 – Everglades, die Zweite

Wie ja bereits erwähnt war unser Ziel heute wieder die Everglades. Die Natur und die Ruhe dort hatten es uns angetan. Ziel war der südlichste mit dem Auto erfahrbare Ort der Everglades, Flamingo Point, der ca. 40 Meilen vom Parkeingang entfernt liegt.
Komischerweise war dort recht wenig los. Nachdem man da mit dem Auto hinkommt, dachte ich, wäre das was für die Herrschaften hier, zumal noch Karfreitag war. Allerdings ist der Karfreitag in Florida kein gesetzlicher Feiertag, was evtl. auch dein Grund für die vorherrschende Stille hier unten sein kann.

Am Flamingo Point gibt es nochmal ein Visitor Center, ein Kiosk und die Möglichkeit verschiedene Bootsfahrten zu buchen oder Kanus auszuleihen. Das Visitor Center ist allerdings bei weitem nicht so Ausführlich, wie das am Parkeingang. Eher ein Infopoint in dem nochmal ein Ranger aufzufinden ist. Zumal auch Teile der Einrichtungen am Flamingo Point sei dem Hurrican Katrina im Jahr 2005 noch nicht wieder vollständig aufgebaut wurden. Daher ist ein Restaurant im Visitor Center noch immer kaputt und geschlossen und eine Art Motel mit Hütten zum übernachten wurde bislang auch noch nicht wieder aufgebaut. Aber grundsätzlich ist es recht nett hier. Auf der einen Seite hat man den Blick aufs Meer und auf Teile der Keys, also die Salzwasserseite und auf der anderen Seite, der Süßwasserseite, die riesigen Mangrovenwälder und Sumpfgebiete.
Der kleine Hafen hier hat also zwei Seiten, die voneinander getrennt sind. Jede Seite hat seine eigene Bootsrampe. Der geneigte Flridaeinwohner, nennt neben einem überdimensionierten Auto nämlich auch noch ein Boot sein eigen, mit dem er dann hier rumfräßen kann. Ein kleines bisschen wiedersprüchlich. Im schützenswerten Nationalpark mit dem übermotorisierten Motorboot rumzufräßen, aber gut.

Wir haben uns dazu entschlossen eine Bootstour ins Hinterland zu machen. Die Tour führte uns durch den Flamingo Canal, ein leider künstlich angelegter Kanal durch einen Mangrovenwald, in die Coot Bay und von dort in die Whitewater Bay, ein See mit recht mächtiger Größe. Der Kapitän hat nebenbei eine Menge erklärt und bei jedem sehenswerten Tier direkt angehalten. Bei Alligatoren waren natürlich direkt alle außer sich. Warum auch immer. Sehen alle recht ähnlich aus und liegen in der Regel phlegmatisch im Wasser rum. Hier war jetzt zur Abwechslung auch mal ein echtes Krokodil vor Ort. Größer, eher grünlich und andere Form der Schnauze.

Nach der ausgiebigen Bootstour haben wir noch ein bisschen den Flamingo Point erkundet und sind dann wieder Richtung Norden gefahren um noch ein paar Trails zu laufen. Sehr hübsch war hier der Sake Bight Trail. Ein schöner Weg durch einen Wald, nichts los, schön mit Blätterdach. Aber ich sollte besser sagen, wäre hübsch gewesen. Nach 5 Minuten mussten wir hier leider umdrehen, weil wir von den Mosquitos regelrecht aufgefressen wurden. Dabei hatten wir uns schon kräftig mit „Off“ eingesprüht. Das ist hier wohl das Anti-Insektenspray der Wahl. Meines Wissens in Deutschland nicht zugelassen. Genützt hat es in dem Fall nicht viel, das war sehr schade.
Wir sind dann noch den Westlake Trail und den Mahagoni Hammock Trail gelaufen, die beide auch recht hübsch waren. Der Westlake Trail führte uns durch einen Mangrovenwald direkt auf den Westlake und der Mahagoni Hammock Trail führte uns durch einen kleinen aber sehr belebten Mahagoni-Wald. Vom Westlake Trail führt auch eine schöne Kanu-Route durch offenbar schöne kleine Wassersträßlein durch diverse Mangrovenwälder zu einem Campingplatz, der nur per Kanu erreichbar ist. Um die Everglades wirklich ausgiebig zu erkunden, wäre das Ideal gewesen. Eine Camping-Ausrüstung, Zelt, Proviant und ein Kanu und damit eine mehrtägige Tour machen. Es gibt hier eine vielzahl an Routen, die nur mit dem Kanu erreichbar sind. Entweder auf den Campingplätzen übernachten oder auf den sogenannten Chickees. Das ist Holzplattformen mitten im Sumpf, auf denen gecampt werden kann, stellt ich mir sehr schön vor. Nachts, weg vom Lärm der Zivilisation nur mit den Geräuschen, die die Natur so von sich gibt… (so kenn‘ ich mich garnicht… ;)) Allerdings hatten wir all das nicht dabei, zudem wären wir auch nicht sonderlich geübt im Umgang mit einem Kanu gewesen. Und damit dann in direkter nähe von Alligatoren rumzukurven war uns dann doch etwas zu heiß. Aber grundsätzlich wäre das sicher eine schönes Sache gewesen. Ein wirksames Insektenschutzmittelchen vorausgesetzt.
Der Tag war aber irgendwie auch schon wieder zum Großteil rum. Beim Rückweg zum Parkausgang haben wir noch den Pinelands-Trail mitgenommen und nochmal einen kleinen Abstecher am Long Pine Key gemacht, die Ruhe genießen.

Bei der Rückfahrt zu unserer Unterkunft gab es noch essbares in einem Schicken Burgerschuppen. Sonny’s BBQ in Florida City. Erschwingliches, bodenständiges Essen mit vielen tollen unterschiedlichen Barbecue-Soßen. Das mit Grillen und Fleisch können sie halt einfach, die Amis.

Discussion

No comments yet.

Post a Comment